Konzeption

zur Umsetzung des „Scharfrichterhauses“

von Lissahora nach Luge

 

 

Ziel:

Erhaltung eines ortstypischen Wohnhauses (Umgebindehaus/Fachwerkhaus) dass in Teilen älter als 300 Jahre ist. Der letzte Umbau erfolgte laut Inschrift 1790.

In Verbindung mit der 1733 erbauten und 1953 restaurierten, sowie 1977 umgesetzten Saritscher Bockwindmühle, soll das umzusetzende Fachwerkhaus die Wohn- und Arbeitsbedingungen eines Windmüllers im 18. Jahrhundert anschaulich zeigen. Das Gebäude soll in besonderer, anschaulicher Weise den Heimatkundeunterricht bereichern, sowie als Wanderziel von Schulklassen und anderen Interessengruppen in der Heide- und Teichlandschaft dienen.

Darüber hinaus kann das historische Fachwerkhaus genutzt werden von:

- den Besuchern der Jugendherberge Neschwitz

- als Unterstützung der Umweltbildungsarbeit der Naturschutzstation Neschwitz

- als touristischer Anziehungspunkt an der B 96

- den Kultur- und Heimatfreunden als Begegnungsstätte.

Die Nutzung der Windenergie gestern und heute könnte ebenfalls als Thema gezeigt werden.

 

 

Planung / Baugenehmigung / denkmalschutzrechtliche Genehmigung

 

  1. Berechnungen zur Statik des Gebäudes unter Berücksichtigung und Bestimmung der auszuwechselnden Bauteile
  2. Anfertigung von Stücklisten für zu beschaffendes Altholz anhand einer zu erstellenden Schadbildanalyse
  3. Erstellung von Projektunterlagen zum Genehmigungsverfahren (Ersatzbau für bestehenden Schuppen) und zum Wiederaufbau am neuen Standort neben der Windmühle auf dem Standort des vorhandenen Bungalows, wie u.a. Statik Berechnungen, Grundrisspläne

 

Für die fachliche Unterstützung der planerischen Arbeiten sollen erfahrene Fachleute aus dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, der Stiftung Umgebindehaus und der Hochschule Zittau- Görlitz gewonnen werden.

 

 

  1. Bauabschnitt: Demontage- und Reparatur der Fachwerkbauteile

 

Bestandsaufnahme durch detaillierte Fotodokumentation des derzeitigen Zustandes mit Ermittlung des Schadausmaßes.

Anfertigung von Plänen zu Grundriss, Seitenansichten und Querschnitten mit Maßangaben, Stücklisten zu Holzbauteilen und deren eindeutige Nummerierung und Festlegung zur Wiederverwendbarkeit oder Altholzbeschaffung.

Sicherung einzelner Lehmgefache im Ganzen (z.B. im Schleppdach – Inschrift im Lehm!)

Entkernung der übrigen Bausubstanz. Sicherung Fenster und Türen und anderer historischer Bauteile.

Nach behutsamem Rückbau der Konstruktionshölzer werden die erforderlichen zimmermannstechnischen Arbeiten an der historischen Substanz durch eine Fachfirma ausgeführt.

 

 

  1. Bauabschnitt: Wiederaufbauarbeiten am Standort Luga

 

Das umzusetzende Fachwerkhaus soll anstelle des jetzigen Bungalows auf gemeindeeigener Fläche und etwa himmelrichtungstreu wie in Lissahora errichtet werden.

Die Umsetzung nach alten Handwerkstraditionen soll weitgehend durch bereitwillige Helfer unter der Leitung eines mit derartigen Arbeiten vertrauten Zimmermannes und für die Grundmauer eines erfahrenen Maurers erfolgen.

So können bei der Schließung der Gefache mit Staken und Strohlehm Schulklassen im Rahmen der 48h Aktion mit der Stiftung Umgebindehaus aktiv werden. Der Wiederaufbau des Fachwerkhauses macht die handwerklichen Fähigkeiten früherer Generationen erfahrbar und fördert die Achtung vorm Können und Leben unserer Vorfahren.

Sorgsam wird das wiederverwendbare Baumaterial genutzt und benötigte Holzteile werden aus brauchbarem Abbruchmaterial von Altgebäuden gewonnen.

Die Dacheindeckung erfolgt mit alten handgestrichenen Dachsteinen mit traditionellen Mörtelschlag.

 

 

Schritt 1:

  1. Zeitplan für die notwendigen Vorarbeiten zur Erarbeitung der Planungs- und Projektunterlagen (Freilegung der Deckenbalken und Fachwerkwände?)
  2. Erstellung eines Zeitplanes für Demontage und Wiederaufbau nach der Erstellung der Genehmigungs- und Projektunterlagen
  3. Untersuchung zu Finanzierungsquellen unter Berücksichtigung von Eigenleistungen, Eigenmitteln, Spendenwerbung, Fördermöglichkeiten
  4. Prüfung von sonstigen Unterstützungsmöglichkeiten durch Vereine, wie, Schulen (praxisnahe Seminararbeit mit naturnahen regionalen Baustoffen), erfahrene Handwerker aus der näheren Umgebung

 

 

Schritt 2 - Visionen für später:

Am neuen Standort vereint es unter einem Dach einen Gruppenraum mit einer Ausstellung zur Geschichte des Scharfrichterhauses und zur Saritscher Windmühle und den Weg bis zur heutigen Windenergienutzung, Unterstellmöglichkeit für Bänke und Tische sowie Geräte.

In der Schuppeneinfahrt Unterstellmöglichkeit für Fahrräder.

 

Eventueller Ausbau in Teilbereichen mit Sanitärbereich und Teeküche.

 

Überlegungen zu Nutzungsmöglichkeiten, Installationspläne für TW, und Elt.